Review von Crossfire-Metal.de

Das Album der deutschen Formation Ascheregen, besticht erstmal durch ein Coverartwork meines Lieblingskünstlers Eric Philippe aus Belgien. Zudem singt hier einer meiner besten Kumpel der musikalischen Presseszene, Marc Debus genannt Kaleun Cronos. Hundert Punkte…und Tschüss! Nein, so leicht mache ich mir das leider nicht und hat auch wirklich niemand von mir erwartet. Gesanglich geht es hier sehr facettenreich zu Gemüte und das ist im Normalfall eine sehr gute Sache. An dieser Stelle spaltet der singende Offizier damit nicht nur meine Meinung, haha. Während der rockende Gothic-Alarm und Opener „Untot“ erst mal mein Interesse weckt, droht der Ozzy Osbourne Einschlag auf dem Folgetrack „Hey Christina“, meine Mundwinkel nach unten zu ziehen. Dabei ist es nicht der Gebrauch der heimatlichen Zunge, sondern eher die gesangliche Ausrichtung. Und die schwankt mit jedem Song mal in Richtung Daumen hoch und dann wieder Daumen runter. Am stärksten agiert die sechsköpfige Formation, wenn sie tief im Deutschrock („Lass Es Raus“) badet. Hier kommen auch die Metal-Riffs Kratos P. zur Geltung. Für den Geschmack der meisten Hörer, werden auf „Untot“ jedoch sicherlich zu viele Marschrichtungen vermengt. Denn es handelt sich natürlich nicht durchgehend um klassischen Rock.

Da wird einem Punk, Neue Deutsche Härte, Gothic und immer wieder Ozzy Elemente nahegebracht, was selten zu einer Symbiose führt. Suggerieren doch schon der Bandname, sowie der Albumtitel eine andere musikalische Ausrichtung und trägt das gesprochene Intro aus Goethes „Faust“ des Weiteren zur Verwirrung bei. Dabei sind das bereits die besten Textpassagen des Albums, denn womit ich mich gar nicht anfreunden kann sind die Lyrics des Silberlings. Eine weitere Abwechslung bieten die weiblichen Gesangsparts von Fronterin Lilith Frost, die gar nicht so frostig ertönt, sondern eher melancholisch verträumt, wie auf „Tod Im Ascheregen“. Hier werden die Fans von Tarja Turunen bis Xandraia angesprochen. Ja, man kratzt auch am Power Metal. Etwas deutlicher mit „Hau Ab“. Growls erwachen auf „Wer Bist Du“, im Duettfeuer mit den cleanen Vocals von Lady Lilith. Ich denke mal, dass die meisten den Zwiespalt erkennen, in dem dieses Opus steckt. Anspieltipp ist auf jeden Fall der Titeltrack aber im Gegenzug gibt es einen alles vernichtenden Song…“Depressiver Klon“. Mal sehen was Album Nummer Zwei bringen wird.

Note: 5.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak